Was kostet die Direktvermarktung? Diese Stromkosten sollten PV-Betreiber unbedingt kennen
Die Direktvermarktung verspricht höhere Erlöse für PV-Betreiber – doch welche Kosten kommen auf Sie zu? Der Artikel zeigt, welche Stromkosten realistisch sind und wie sich Direktvermarktung wirtschaftlich rechnet.
20/6/2025
Die Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien – insbesondere Photovoltaik – ist für Betreiber eine attraktive Möglichkeit, höhere Erlöse zu erzielen als über die klassische EEG-Vergütung. Doch bevor man sich für dieses Vermarktungsmodell entscheidet, lohnt ein genauer Blick auf die tatsächlichen Kosten der Direktvermarktung. Denn neben den potenziellen Vorteilen entstehen auch laufende und einmalige Stromkosten, die die Wirtschaftlichkeit beeinflussen können.
Warum Direktvermarktung überhaupt?
Seit der EEG-Novelle 2016 ist die Direktvermarktung für Anlagen mit einer Leistung über 100 kWp verpflichtend. Kleinere Anlagen dürfen freiwillig teilnehmen, was besonders für Betreiber mit professionellen Ambitionen attraktiv ist. In der Direktvermarktung verkaufen Anlagenbetreiber ihren Strom über einen Direktvermarkter an der Strombörse. Als Ausgleich zur entgangenen festen EEG-Vergütung erhalten sie die sogenannte Marktprämie.
Dieses Modell ermöglicht eine bessere Erlössituation – insbesondere dann, wenn der aktuelle Marktpreis für Solarstrom hoch ist. Gleichzeitig steigen jedoch die Anforderungen an die technische Infrastruktur und es kommen zusätzliche Kosten hinzu.
Welche Kosten fallen bei der Direktvermarktung an?
Die Kosten der Direktvermarktung setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. PV-Betreiber sollten diese genau kennen und in ihre Kalkulation einbeziehen:
1. Technische Einrichtungskosten Bevor eine Anlage für die Direktvermarktung zugelassen werden kann, muss sie fernsteuerbar sein. Dies erfordert in der Regel den Einbau eines intelligenten Messsystems sowie die technische Anbindung an den Direktvermarkter. Die Einrichtungskosten für Steuerbox, Datenlogger oder Smart-Meter-Gateway können sich auf mehrere hundert bis über tausend Euro belaufen – je nach Anbieter und Technikstandard.
2. Kosten für Messstellenbetrieb und Systembetrieb Der Betrieb eines RLM-Zählers (Registrierende Leistungsmessung) ist in der Direktvermarktung Pflicht. Dafür fallen jährliche Messkosten an, die je nach Netzbetreiber und Region zwischen 200 und 600 Euro liegen können. Hinzu kommen Systembetriebskosten, beispielsweise für Smart-Meter-Gateways oder Steuergeräte, die mit etwa 50 bis 140 Euro jährlich zu Buche schlagen.
3. Vermarktergebühren und Provisionen Direktvermarkter verlangen für ihre Leistungen eine Provision oder eine monatliche Pauschale. Diese liegt häufig zwischen 0,1 und 0,4 Cent pro eingespeister Kilowattstunde oder alternativ bei festen Monatsbeträgen ab etwa 50 Euro. Zusätzlich können einmalige Startkosten entstehen – etwa für die Anbindung an das Direktvermarktungssystem oder für die Ersteinrichtung der Fernsteuerung.
4. Prognose- und Ausgleichsenergiekosten Ein weniger offensichtlicher, aber bedeutender Posten in den Direktvermarktung Stromkosten sind die sogenannten Ausgleichsenergiekosten. Direktvermarkter müssen dem Übertragungsnetzbetreiber für jede Viertelstunde möglichst exakt prognostizieren, wie viel Strom eingespeist wird. Kommt es zu Abweichungen – etwa durch Wetterumschwünge bei PV-Anlagen – müssen Differenzen über den teuren Intraday-Markt ausgeglichen werden. Diese Kosten trägt der Direktvermarkter – und kalkuliert sie über höhere Provisionen oder Risikozuschläge ein.
Was ist die Managementprämie?
Die Managementprämie war ursprünglich ein fester Bestandteil der Marktprämienregelung zur Deckung der Kosten in der Direktvermarktung. Sie wurde jedoch 2016 abgeschafft, da sich die Marktprämie selbst als ausreichend ertragsstark erwies. Heute ist der Begriff in der Praxis dennoch relevant: Viele Direktvermarkter nutzen ihn als Bezeichnung für den internen Aufschlag oder die Marge, mit der sie ihre eigenen Aufwände decken. In Angeboten wird die Managementprämie häufig als Teil der vermarkterseitigen Kosten transparent ausgewiesen – und sollte bei Angebotsvergleichen genau geprüft werden.
Wie setzen sich die Erlöse zusammen?
Die Einnahmen eines PV-Betreibers in der Direktvermarktung ergeben sich aus dem Marktwert für Solarstrom plus Marktprämie, abzüglich der oben genannten Kosten. Der Marktwert schwankt je nach Börsenpreis. In besonders sonnigen Monaten mit hoher PV-Produktion kann dieser jedoch sinken – ein Effekt, den Betreiber bei der Kalkulation berücksichtigen sollten.
Im Idealfall liegt der Gesamtstromerlös trotzdem deutlich über der EEG-Vergütung, insbesondere dann, wenn der Direktvermarkter effizient arbeitet, faire Konditionen bietet und die Anlage über eine gute Prognosequalität verfügt.
Lohnt sich die Direktvermarktung trotz der Kosten?
Trotz der zusätzlichen Stromkosten ist die Direktvermarktung für viele Betreiber die rentablere Option. Gerade bei Anlagen mit einer Leistung ab 100 kWp oder nach dem Auslaufen der EEG-Förderung ist sie oft alternativlos. Doch auch kleinere Betreiber können profitieren – sofern sie die richtige Strategie wählen.
Besonders wichtig ist ein transparenter Marktvergleich. Denn Direktvermarkter unterscheiden sich nicht nur in der Preisstruktur, sondern auch im Service, der Flexibilität von Vertragslaufzeiten und der digitalen Anbindung. Plattformen wie DirektvermarktungStrom.de helfen PV-Betreibern, maßgeschneiderte Angebote zu finden, mehrere Anbieter gleichzeitig zu vergleichen und den optimalen Vermarktungspartner zu wählen.
Fazit: Kosten im Blick behalten, Erträge maximieren
Die Kosten Direktvermarktung bestehen aus verschiedenen Posten, die sowohl technisch als auch vertraglich bedingt sind. Wer sich einen genauen Überblick über einmalige Einrichtungskosten, laufende Gebühren und die Direktvermarktung Stromkosten verschafft, kann fundierte Entscheidungen treffen und das wirtschaftliche Potenzial seiner Anlage voll ausschöpfen.
Durch die Kombination aus Marktwert, Marktprämie und sorgfältig ausgewähltem Direktvermarkter lassen sich auch nach Abzug der Managementkosten attraktive Renditen erzielen. Es lohnt sich daher, regelmäßig Angebote zu vergleichen – am besten mit professioneller Unterstützung und Erfahrung durch DirektvermarktungStrom.de.
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