Wachstum der Direktvermarktung von Erneuerbaren Energien: Ein Überblick

14/7/2025

Die Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik und Windkraft erlebt einen kontinuierlichen Anstieg. Jeden Monat melden immer mehr Betreiber ihre Anlagen zur Direktvermarktung an, was ein klares Zeichen für das zunehmende Interesse an flexiblen und marktorientierten Vermarktungsmodellen ist. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die neuesten Entwicklungen in der Direktvermarktung und erklären, wie Betreiber von erneuerbaren Energieanlagen von diesen Trends profitieren können.

Direktvermarktung von Strom: Ein wachsenden Markt

Im Juli 2025 stieg die installierte Leistung der zur Direktvermarktung angemeldeten Erneuerbare-Energien-Anlagen in Deutschland um insgesamt 1.005 MW. Damit wurde der Gesamtbestand auf 122.500 MW erhöht – ein weiteres Indiz dafür, dass die Direktvermarktung als bevorzugtes Modell für Betreiber von Windkraft- und Photovoltaikanlagen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Seit Anfang des Jahres zeigt sich ein gleichmäßiges Wachstum im Bereich der Direktvermarktung, mit Spitzenwerten von über 1.200 MW in den Monaten März und April.

Ein Großteil des Wachstums wird durch die Marktprämie, eine Förderung für Anlagen im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), getragen. So war auch im Juli der größte Anteil der neu zur Direktvermarktung angemeldeten Kapazitäten (rund 59%) durch die Marktprämie bedingt. Insbesondere bei Windkraft- und Photovoltaikanlagen mit Förderstatus zeigt sich dieser Trend deutlich.

Warum Direktvermarktung eine attraktive Option ist

Die Direktvermarktung bietet zahlreiche Vorteile für Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen. Einer der größten Vorteile ist die Möglichkeit, den erzeugten Strom zu Marktbedingungen zu verkaufen, anstatt sich auf die feste Einspeisevergütung zu verlassen. Diese Flexibilität ermöglicht es den Betreibern, von kurzfristigen Preisschwankungen zu profitieren und so höhere Erlöse zu erzielen.

Ein weiteres Plus ist die Chance, Grünstrom-Herkunftsnachweise (GOOs) zu verkaufen, was den Ertrag zusätzlich steigern kann. Betreiber von Anlagen, die bereits aus der Förderung des EEG ausgeschieden sind, haben hier die Möglichkeit, weiterhin von der Nachfrage nach zertifiziertem Grünstrom zu profitieren.

Verschiedene Modelle der Direktvermarktung

Es gibt mehrere Modelle der Direktvermarktung, die sich je nach Förderstatus und Technologie unterscheiden:

  1. Marktprämie:
    Das Marktprämienmodell ist für Betreiber von Anlagen, die unter das EEG fallen, besonders attraktiv. Hier wird der erzeugte Strom zu einem Marktpreis verkauft und die Differenz zwischen Marktpreis und dem förderfähigen Betrag durch eine Prämie ausgeglichen. Dieser Mechanismus sorgt für eine stabile Einkommensquelle, da Betreiber von der Marktvolatilität profitieren können, ohne die volle Unsicherheit zu tragen.

  2. Ungeförderte Direktvermarktung:
    Betreiber von Anlagen, die keine Förderung mehr erhalten oder freiwillig auf eine Förderung verzichten, vermarkten ihren Strom direkt auf dem freien Markt. Obwohl hier keine zusätzliche Marktprämie gezahlt wird, kann die ungeförderte Direktvermarktung zu attraktiven Preisen führen, besonders wenn die Marktbedingungen günstig sind.

  3. Einspeisevergütung (in den Anfangsjahren):
    Auch wenn dieses Modell zunehmend durch die Direktvermarktung ersetzt wird, besteht in den ersten Jahren der Inbetriebnahme einer Anlage häufig die Möglichkeit, den Strom zu einem festen Satz an das Netz zu liefern. Diese fixe Vergütung war in den Anfangsjahren der Energiewende ein weit verbreitetes Modell.

Technologie und Wachstum: Fokus auf Photovoltaik und Windkraft

Im Bereich der geförderten Direktvermarktung wächst vor allem die Photovoltaik. Im Juli 2025 stieg die installierte Photovoltaik-Leistung um 580 MW. Dies zeigt, dass Solarenergie zunehmend eine bedeutende Rolle im Mix der erneuerbaren Energien spielt, wenn es um Direktvermarktung geht. Gleichzeitig zeigt sich bei Windkraftanlagen, dass vor allem die Onshore-Windkraft einen stabilen Beitrag zur Energiewende leistet, mit einem Zuwachs von 250 MW im Juli.

Ein spannendes Beispiel für den Wandel in der Direktvermarktung ist der Wechsel von Offshore-Windkraftanlagen von der geförderten zur ungeförderten Direktvermarktung. Der Windpark "Kaskasi" von RWE etwa meldete 198 MW seiner Leistung zur ungeförderten Direktvermarktung an. Dieser Schritt zeigt, dass Betreiber in der Lage sind, flexibel auf Marktbedingungen zu reagieren und die Förderung nach eigenen Bedürfnissen zu steuern.

Vorteile der Direktvermarktung für Betreiber

Die Direktvermarktung bietet zahlreiche Vorteile, die sie zu einer attraktiven Option für Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen machen:

  • Erhöhte Erlöse: Direktvermarkter erzielen häufig höhere Erlöse als mit der Einspeisevergütung. Durch die Möglichkeit, am freien Markt teilzunehmen, können Betreiber von Strompreisschwankungen profitieren. Auch der Verkauf von Grünstrom-Herkunftsnachweisen trägt zur Steigerung des Einkommens bei.

  • Marktflexibilität: Betreiber können ihren Strom zu den besten verfügbaren Preisen verkaufen und haben die Flexibilität, auf Veränderungen am Markt zu reagieren. Dies ist insbesondere in Zeiten schwankender Strompreise von Vorteil.

  • Langfristige Stabilität: Die Direktvermarktung ermöglicht eine langfristige Planung, da Betreiber nicht nur auf Förderungen angewiesen sind, sondern auch von den Erträgen des Marktes profitieren können. So wird die Einkommensquelle langfristig abgesichert.

  • Nachhaltige Energiewende: Durch die Direktvermarktung leisten Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen einen aktiven Beitrag zur Energiewende. Sie helfen dabei, den Anteil an grüner Energie im deutschen Strommix zu erhöhen.

Fazit: Direktvermarktung als Schlüssel zur effizienten Stromvermarktung

Die Direktvermarktung ist ein zentrales Instrument für Betreiber von Photovoltaikanlagen, Windkraftanlagen und anderen erneuerbaren Energiequellen, um ihre Stromproduktion effizient zu vermarkten und von den Vorteilen der Marktpreise und der flexiblen Vermarktung zu profitieren. Das stetige Wachstum der Direktvermarktung zeigt, dass immer mehr Betreiber diese Möglichkeit erkennen und sich für eine nachhaltige, marktorientierte Stromvermarktung entscheiden.

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